Die Kirche
Der Sage nach wurde die Kirche von einem Ritter Hagen gegründet. Dieser Ritter hatte sich im Nebel gründlich verirrt und gelobte, eine Kirche zu bauen, wenn er auf den rechten Weg zurückfinden würde. Der Nebel lichtete sich, die Kirche wurde auf dem nahen Hügel errichtet und gab der Gemarkung den Namen „Hagenberg“, aus dem später „Havnbjerg“ wurde.
Seit welchem Jahr auf diesem 49 Meter hohen Hügel die Kirche steht, ist nicht bekannt, aber am 24. Juni 1347 wurde der Kirche von Havnbjerg das Ablassrecht zuerkannt, das im Allgemeinen nur größere Kirchspiele erhielten. Bis zur Reformation, die in Dänemark 1536 durchgeführt wurde, war die Kirche Teil der katholischen Kirche und „unserer lieben Frau“ geweiht.
Der älteste Teil der Kirche, das Langhaus und der Chor, stammen aus der letzten Hälfte des 12. Jahrhundert. Möglicherweise steht die Kirche auf einer Kultstätte oder einem Tingplatz, und vielleicht lebte der Häuptling dort, wo sich das Pfarrhaus befindet. 2018 bildeten Kirche und Mühle von Havnbjerg den Rahmen für den Film "In Love and War".
Das Kirchenschiff mit bemalten Balkendecken und der Chor im romanischen Stil wurden mit 125 bis 165 cm dicken Mauern aus rohen Findlingen erbaut. Das Dach bestand ursprünglich aus Mönch- und Nonnenziegeln, jetzt aus glasierten Ziegeln. In spätgotischer Zeit wurde an der Nordseite des Langhauses eine Vorhalle mit einem Haubengiebel aus Mönchsstein errichtet. Als der heutige Turm im Westen errichtet wurde, verlegte man das Waffenhaus in den Turmraum, und der ursprüngliche Vorbau wurde zur Kapelle. Zwischen 1954 und 1960 wurde die Kirche grundlegend restauriert.
Chorraum
Das ursprüngliche Tonnengewölbe des Chores wurde in gotischer Zeit durch das heutige Kreuzgewölbe ersetzt, ebenso erhielt der Triumphbogen sein heutiges Aussehen. In der nördlichen Fensternische und im Gewölbe des Chores befinden sich Fresken und Dekorationen, die von 1954 bis 1956 freigelegt und restauriert wurden. Die Malereien werden auf die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts geschätzt. Die eine der fünf Personen in der Fensternische kann durch den Heiligenschein mit dem Kreuz als Jesus Christus identifiziert werden. Die anderen Figuren tragen ein Schriftband und wenden sich zu dem bärtigen Mann an seiner Seite – wen sie aber darstellen, ist ungewiss. Zwei der drei Figuren auf der rechten Seite der Nische können wegen der Glorie als Engel gedeutet werden. Einer hebt mahnend seinen Zeigefinger gegen einen Mann äußerst rechts. Weiterhin finden sich Kalkmalereien einer Vase, aus der Ranken wachsen. Die Vertiefungen in den Ecken sind mit teufelsgleichen Häuptern ummalt, und die Reste eines Kopfes unter einem Baldachin zeigen möglicherweise Pontius Pilatus.
Innerhalb der Ostwand des Chores ist eine Piscina mit Abflüssen für Tauf- und Weihwasser eingemauert. Der Abfluss ist nun geschlossen. An der Nordseite des Chores und des Langhauses wurden 1954 zwei romanische Fensteröffnungen wiedereröffnet, eine davon mit den erwähnten Fresken. 1962 wurden Glasmosaikfenster eingesetzt.
Das älteste bekannte Altarbild stammt aus dem 16. Jahrhundert. Dieser spätgotische Altar mit Figuren befindet sich heute im Nationalmuseum. Das heutige Altarbild von Eckersberg "Das Gebet im Garten Gethsemane" stammt aus dem Jahre 1831.
Die Sakristei im Osten wurde ursprünglich 1780 erbaut, aber mehrmals umgebaut.
Das Langhaus
Die Kanzel aus der Spätrenaissance von 1625 zeigt sieben geschnitzte Reliefs mit deutschem Text zum Leben Jesu. Ein Feld zeigt eine Herzogkrone mit großem „A“. Es steht für Herzog August von Augustenburg, und die Jahreszahl 1679 weist wahrscheinlich auf eine Restauration der Kanzel in jenem Jahre hin. Das heutige Stuhlwerk stammt aus dem Jahr 1895.
Das Becken des Taufbeckens ist ein romanischer Granitbrunnen, der ursprünglich wahrscheinlich als Weihwassergefäß verwendet wurde, da die Größe des Beckens zu bescheiden ist, um die alte Taufpraxis mit vollständigem Eintauchen des Taufkindes voll auszuschöpfen. Die Taufschale von ca. 1700 besteht aus Messing.
An der Ostwand beim Taufbecken hängt ein Kruzifix mit den 4 Evangelistensymbolen in den Kreuzarmen, eine Kopie von 1958 eines Kruzifixes aus dem 15. Jahrhundert. Der Konsolentisch mit Reliefs in den Stützen stammt aus dem Jahr 1958.
Das Schiffsmodell „Gratia“ aus dem Jahre 1971 ist ein Modell eines amerikanischen Clippers. Im Eingangsbereich des Turmraumes hängt das Modell des Schulschiffs „Dänemark“.
Die erste Orgel der Kirche stammt aus dem Jahr 1764. Die heutige Orgel wurde der Kirche 1987 von Bitten Clausen, Witwe von Danfossgründer Mads Clausen, geschenkt.
Der Kirchturm
Der Turm mit vergoldeter Kugel und Kreuz wurde 1857 als Leuchtfeuer errichtet. Das Dach besteht aus Spanplatten und ist geteert. Die Kugel aus Kupfer hat einen Durchmesser von 1 Meter. Im Inneren der Kugel ist die Rede aufbewahrt, die Bischof Noak zum 100-jährigen Bestehen des Turms hielt.
Bis 1857 stand ein freistehendes Glockenhaus, wo sich heute die steinerne Säule zum Gedenken an den 1. Weltkrieg befindet. Die Glocken hängen jetzt im Turm, und die älteste Glocke von ca. 1345 trägt die Inschrift "Ave Maria gracia plena" und hat Zeichnungen von Maria mit dem Kind und Laurentius. Die zweitälteste Glocke ist eine Wiedersehensglocke aus dem Jahr 1920, die die Pfarrei aus dem „alten Dänemark“ bei der Wiedervereinigung erhielt. Es war ein Geschenk und ein Ersatz für die Glocke, die während des Krieges zu Kriegsgerät umfunktioniert wurde. Die jüngste Glocke stammt aus dem Jahr 2004. Sie trägt die Inschrift „Sol opstår og sol nedgår, når den har gjort sind gerning (Die Sonne geht auf und die Sonne geht unter, wenn sie ihr Tagwerk getan hat)“ und wird zum automatischen Läuten bei Sonnenauf- und -untergang verwendet.
Das Waffenhaus zeigt auch eine Priestertafel für "Die Pfarrer und Mitdiener im Wort" seit der Reformation und eine Dekanatstafel. Auf der Gedenktafel des Priesters bemerkt man eine seltsame Inschrift für Erik Pontoppidan, der 1726-34 Pfarrer in Havnbjerg war. Dann wurde er Bischof von Bergen, und es ist schließlich zu lesen, dass er 1736 Procancler an der Universität Kopenhagen wurde, "wo er immer noch lebt"!
Der Friedhof
Das Haupttor des Friedhofes aus dem Jahre 2003 wurde vom Künstler Peter Stuhr entworfen und mit einem goldenen ovale Symbol geschmückt, das an eine Mandorla (Heiligenschein mittelalterlicher Gemälde) erinnert. Der Bogen im kleinen Tor im Osten beim Kirchenweg nach Elsmark und Lunden symbolisiert die aufgehende Sonne.
An der Westseite der Kirche befindet sich ein Gedenkstein für die 6 gefallenen Soldaten der Pfarrei in den Schleswigschen Kriegen 1848 und 1864. Im Norden erinnert eine hohe Steinsäule mit ihren 40 Namen an die im Ersten Weltkrieg gefallenen jungen Männer der Pfarrei.
Der alte Teil des Friedhofs ist durch einen Steinwall eingegrenzt, auf dem neben den Steinen mit den Monogrammen der Erbauer auch Schüsselsteine aus der Bronzezeit zu finden sind. Hier sind die alten Gräber nach den Dörfern in der Pfarrei versammelt und liegen in Gruppen in Richtung der Dörfer platziert. Der Friedhof spiegelt somit ein Stück Geographie der Gemeinde wider. In den 1950er und 1960er Jahren zogen viele Menschen nach Havnbjerg, so dass man von der traditionellen Einteilung des Friedhofes abweichen musste. 1967 wurde der neue Teil des Friedhofes nordöstlich des alten angelegt.
Andere interessante Grabdenkmäler sind jahrhundertealte Grabstätten für die Familien der Gemeinde sowie die Gräber von Bitten und Mads Clausen, die nach Osten über die Fabriken von Danfoss blicken.
Quellen:
Danmarks Kirker, Nationalmuseet
www.havnbjergkirke.dk
Private Noten von Jan Fjelking
AHB / November 2021
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